Montenegro – wie stellt man sich eine Reise in ein Land vor, von dem man noch nicht viel gelesen oder gehört hat? Welches auch eher zu den unscheinbaren Ländern an der Adria zählt, neben dem doch sehr bekannten Nachbarland Kroatien. Nach ein wenig Recherche wurde mir schnell klar, dass Montenegro zwar nicht besonders groß in Fläche, dafür aber umso größer in atemberaubender Landschaft und Gastfreundschaft ist. Also stand mein nächstes Reiseziel fest, es ging im September für eine Woche in das Land an der südöstlichen Adriaküste.
Es stellte sich heraus, dass mein Roadtrip durch Montenegro ein einziges Highlight werden sollte. Das kleine Land ist eines dieser Reiseziele, das einen überrascht und man einfach lieben muss: atemberaubende Gebirgszüge, spektakuläre Aussichten, wunderschöne Strände und bezaubernde Orte entlang der Küste, dazu Kultur und Geschichte sowie die sehr herzliche Gastfreundschaft zeichnen Montenegro aus.
Hier sind also für euch meine Top 10 der schönsten Orte in Montenegro, die sich absolut lohnen:
1 | Durmitor Nationalpark
Der Durmitor Nationalpark gehört seit meiner Reise durch Montenegro zu meinen absoluten Highlights! Er ist der größte Nationalpark des recht kleinen Landes und beherbergt neben dem höchsten Berg – dem Bobotov Kuk – eine unfassbar schöne Landschaft mit Bergen, Schluchten, Seen und wilder, unberührter Natur. Außerdem findet ihr hier einen der fotogensten Seen Montenegros, den Black Lake. Diese Landschaft ist so atemberaubend, dass der Durmitor Nationalpark bei jeder Reise dazugehören sollte.
In den wärmeren Monaten kann man ideal Wandern gehen, im Winter wird der Ort zu einem beliebten Skigebiet.
2 | P14 Panoramaroute
Eine meiner ersten Erkenntnisse in Montenegro? Es gibt so gut wie keine Straße, die nicht zur „Panoramic Route“ zählt oder den ein oder anderen Ausblick bietet. Aber ein Ort bzw. eine Route sticht dabei noch besonders hervor: die P14 Panoramaroute! Sie befindet sich im Nordwesten Montenegros und führt zum Großteil durch den Durmitor Nationalpark. Für mich die schönste Strecke Montenegros und absolut lohnenswert.
Beachtet, dass die Strecke in den Wintermonaten gesperrt ist und informiert euch am besten vorab, ob sie komplett befahrbar ist.
3 | Perast
Perast ist ein kleiner Ort an der Bucht von Kotor, der zwar (leider) kein Geheimtipp mehr ist, aber nichtsdestotrotz zu den schönsten Orten Montenegros zählt. Das kleine Fischerdorf beherbergt zwei Kirchen im venezianischen Stil sowie eine Reihe von Palästen und Museen. Das Leben spielt sich hier an der Promenade ab, wo es ein paar wirklich tolle Restaurants und Cafés gibt.
Auffällig sind ebenfalls die beiden vorgelagerten Inseln vor Perast: „Our Lady of the Rocks“ und „St. George“. Wenn ihr in Perast seid, lohnt sich ein Besuch der „Lady of the Rocks“. Mit dem Wassertaxi kann man sich für grade einmal 5€ übersetzen lassen.
4 | Lovćen Nationalpark
Zu einem der höchstgelegenen Orte Montenegros zählt der Lovćen Nationalpark mit seinem gleichnamigen Berg. Hier oben liegen einem die Gebirgszüge des Landes zu Füßen und bieten einen spektakulären Panoramablick über die Landschaft. Selbst die Wolken schaffen es teilweise nicht höher, sodass man wirklich das Gefühl bekommt, den Himmel berühren zu können.
Die Top-Sehenswürdigkeit im Lovćen Nationalpark ist das Njegos Mausoleum, welches man für 5€ und nach zahlreichen Treppenstufen besichtigen kann. Definitiv ein sehenswerter Ort in Montenegro.
5 | Skadarsee
Meine erste Adresse in Montenegro war der Skadarsee, der nicht weit von der Hauptstadt Podgorica entfernt liegt. Als ich dort ankam, war ich einfach nur fasziniert von diesem schönen Ort. Der See ist der größte im Balkan und teilt sich die Grenze mit Albanien. Warum der Süßwassersee zu den schönsten Orten Montenegros zählt? Neben der großen Seenlandschaft mit seinen schwimmenden Wasserlilien gibt es hier auch eine beachtliche Vielfalt an Vögeln. Diese kann man am besten bei einer Boots- oder Kajakfahrt beobachten.
6 | Sveti Stefan
Sveti Stefan ist eine kleine vorgelagerte (Halb-) Insel an der Südwestküste Montenegros, die einem Luxusresort gehört. Die Insel selber besteht also aus einem einzigen Hotel und ist daher auch nur für deren Gäste zugänglich – derzeit aber komplett geschlossen. Nichtsdestotrotz zählt Sveti Stefan zu den schönsten Orten des Landes, da es in seiner Art einzigartig ist und einem Postkartenmotiv gleicht. Am besten verbringt man (mindestens) einen Tag hier, um am Strand zu entspannen, die Aussicht zu genießen und in einem der Restaurants zu essen.
7 | Kloster Ostrog
Ebenfalls einzigartig in Montenegro ist das Kloster Ostrog im Zentrum des Landes. Die Besonderheit der serbisch-orthodoxen Kirche ist definitiv seine Lage, denn es wurde in eine steile Felswand gebaut. Solltet ihr also in Montenegro sein, dann ist ein Besuch des Klosters (ob gläubig oder nicht) eine absolute Empfehlung. Die wahre Größe des Klosters Ostrog lässt sich schwer erfassen, wenn man davor steht. Aber der durchaus abenteuerliche, serpentinenreiche Weg dort hoch ist es wert, sich zumindest einen Eindruck zu verschaffen.
8 | Piva Canyon & Piva Stausee
Der Piva Canyon im Norden Montenegros zählte für mich zu den schönsten Überraschungen der Reise. Etwa 180 Meter tief, 30 Kilometer lang, azurblaues Wasser und steile, grüne Hänge machen den Piva Canyon zu einem der schönsten Orte Montenegros. An jedem möglichen Aussichtspunkt möchte man anhalten und das Panorama bestaunen. Dass der Stausee künstlich angelegt ist, schmälert seine Schönheit in keinster Weise.
9 | Kotor
Kotor liegt in der gleichnamigen Bucht und gehört zu den meist besuchten Orten des Landes, woran die zahlreichen Kreuzfahrtschiffe einen Großteil beitragen. Aber oft ist es eben auch so, dass beliebte Orte nicht ohne Grund beliebt und gern besucht sind. Bei Kotor ist das nicht schwer zu verstehen: die von Mauern umgebene Altstadt ist eine echte Schönheit aus verwinkelten, kleinen Gassen, süßen Shops, Cafés, Restaurants und Kirchen. Zu entdecken gibt es hier echt einiges. Ein weiteres „Markenzeichen“ von Kotor sind die Katzen, woher die Stadt auch den Beinamen „Stadt der Katzen“ bekommen hat. Übrigens: die beste Aussicht über Kotor und die Bucht habt ihr von der alten Festungsmauer aus.
Kotor gehört definitiv zum Pflichtprogramm, wenn man in Montenegro ist.
10 | Tara Canyon & Tara Brücke
Wusstet ihr, dass es in Montenegro den tiefsten Canyon nach dem Gran Canyon gibt? Mit einer Tiefe von etwa 1,3 Kilometern (!) ist der Tara Canyon nur etwa 200 Meter kleiner als der Grand Canyon! Allein aus dem Grund sollte man diesem beeindruckenden Ort schon einen Besuch abstatten. Um den Tara Canyon in seiner Dimension am besten erleben zu können, empfiehlt sich ein Rafting oder eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt.
Ein weiterer, cooler Ort ist die Đurđevića-Tara-Brücke, die über den Canyon führt. Sie befindet sich im Norden Montenegros, nicht weit vom Durmitor Nationalpark entfernt. Diese bogenförmige Brücke ist etwa 150 Meter hoch und 365 Meter lang. Wer Lust auf ein bisschen Adrenalin hat, kann sich per Zipline einmal über den Canyon schwingen.
Montenegro ist ein (noch) recht ursprüngliches Land, was unglaublich viel zu bieten hat. Ein weiterer Vorteil? Man erlebt und sieht so viel in kurzer Zeit – eben, weil das Land nicht sehr groß ist. Am besten eignet sich ein Roadtrip, um all die schönen Orte Montenegros zu entdecken.
M E H R I M B A L K A N E N T D E C K E N
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4 Comments
Eure Auswahl der schönsten Orte in Montenegro ist wirklich beeindruckend! Welcher dieser Orte hat euch persönlich am meisten fasziniert, und gibt es spezielle Tipps, die ihr Erstbesuchern mit auf den Weg geben würdet?
Hey Lena-Sophie, vielen Dank!
Montengero ist ein wunderschönes Land und ich kann mich da echt schwer auf einen Ort festlegen. Aber Perast und der Durmitor Nationalpark sind ganz weit oben auf meiner persönlichen Favoritenliste.
Liebe Grüße
Anna
Ui, wow sehr cool, Anna! 😍
Ich war vor ein paar Monaten im Globetrotter bei einem Reisevortrag über Albanien und Montenegro. Hatte ehrlicherweise beide Reiseziele nicht so auf dem Schirm, bin aber seitdem hooked. Deine Bilder sind auch wunderschön.
Habt ihr den Roadtrip auf eigene Faust gemacht? Im Vortrag klang durch, dass es mit dne Straßen dort oft gar nicht so einfach ist, wie waren deine Erfahrungen? Also, einerseits kaputt, aber auch nicht immer auf den Karten..
Vielen Dank! Ja, beide Länder sind wirklich tolle Reiseziele. Kann ich nur empfehlen!
Wir haben den Roadtrip auf eigene Faust gemacht. Die Straßen sind in beiden Ländern akzeptabel – mal mehr, mal weniger gut. Aber wir hatten mit unserem Mietwagen (kein 4×4) nie Probleme irgendwo hinzukommen. Mit der Navigation hat es bei uns auch alles super geklappt. Dafür haben wir Google Maps Offline-Karten benutzt.
Liebe Grüße