Mokoro Tour durchs Delta – Adrenalinkick pur!

3. September 2016

Während meines Trips durch Namibia und Simbabwe haben wir auch einen Stopp im Okavango Delta gemacht – eine Bootstour mit Mokoros stand auf dem Programm.

Mokoro Tour im Okavango Delta

Was sind Mokoros?

Mokoros sind ausgehüllte Baumstämme, meist aus Leberwurstbäumen hergestellt, mit denen die Einwohner durchs Delta fahren. Sie haben keinen Motor, sondern die Fahrer stützen sich mit langen Holzstangen am Erdreich ab und kommen so vorwärts.

Motorboote sind dort eher unpraktisch, da das Wasser im Delta oft nur ca. 50 cm tief ist, viel Schilf vorhanden ist und somit Bootsschrauben eher unvorteilhaft sind. Die Einwohner nutzen die Boote meist zum Fischen und heutzutage eben auch, um Touristen durchs Delta zu fahren. Heute werden die Mokoros allerdings nicht mehr aus Baumstämmen sondern aus Fiberglas hergestellt, um ein Abholzen der wunderschönen Bäume zu verhindern.

Nach der ersten Nacht im Guma Lagoon Camp ging es am frühen Morgen für uns los, zuerst mit dem Speedboot (so genial!) quer durchs Delta. Plötzlich hielten wir an einem riesigen Baum an, unter dem wir hergefahren sind und wo wir dann in die Mokoros umgestiegen sind. Jeweils zu zweit mit einem Fahrer ging es dann los in die flachen Gewässer des Deltas.

Am Anfang war die ganze Geschichte echt wackelig, da die Fahrer mit nackten Füßen hinten auf den Mokoros standen und uns erst mal ausbalancieren mussten. Somit war für uns klar: möglichst nicht bewegen!

Die Mokoro Tour beginnt: Adrenalinkick pur

Bevor es dann richtig los ging, haben wir noch eine kleine Einweisung vom Guide bekommen. Die wichtigsten Regeln waren: nicht aufstehen, ohne dem Fahrer Bescheid zu sagen, keine ruckartigen Bewegungen, möglichst leise sein und nicht aus dem Mokoro springen, sollte mal ein Frosch oder eine Spinne ins Boot hüpfen – denn im Wasser warten die Krokodile und Nilpferde! Da wurde einem schon echt anders! Als ich nachher allerdings diese riesigen Spinnen gesehen habe, war mir klar – wenn so ein Viech in mein Boot springt, bin ich weg! Ihr glaubt nicht, was das für riesige Dinger waren! Knall rot oder gelb, mit vier riesigen dicken Beinen, die nach vorne und hinten weggehen! Wenn ich jetzt schon daran denke, kriege ich schon wieder Gänsehaut…

Auf dem ersten Teil der Tour, ca. 1 1/2 Stunden, haben wir leider keine Tiere sehen können, aber es war trotzdem eine sehr interessante Fahrt. Allerdings nicht so entspannt, wie sie uns angepriesen wurde, denn die Vorstellung, dass unter uns jederzeit ein Nilpferd sein kann (kleine Erinnerung: Nilpferde gehören zu den aggressivsten Tieren der Welt!) machte die Tour eher ziemlich nervenaufreibend als entspannt. Aber es war eben auch mal was anderes, schließlich macht man sowas nicht alle Tage!

Erste Pause auf der Affeninsel, um mehr über die Natur des Deltas zu erfahren

Unser erster Stopp war auf Baboon Island, dort sind wir mit dem Guide ca. 30 Minuten herumgelaufen und er hat uns viel zu den Bäumen, Pflanzen und Tieren der Insel erzählt. Aber ganz wichtig war: Wir mussten alle strikt in einer Reihe hinter ihm herlaufen, da es auf der Insel auch Elefanten gibt. Leider haben wir aber keine zu Gesicht bekommen, wir haben sie nur gehört. Nach einem wirklich interessanten Marsch über die Insel ging es dann wieder in die Mokoros und wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Wir haben uns schon die ganze Zeit gewundert, warum die Fahrer durch große Freiflächen, Pools genannt, immer so schnell durchfuhren. Sie haben sich am Rand immer ganz feste abgestoßen, damit man möglichst schnell wieder im Schilf war.
Bis uns klar wurde: Der Guide hat gesagt, dass sich in solchen Pools immer die Nilpferde aufhalten! Nilpferde sind Vegetarier und essen keine Menschen, aber wir gehören natürlich zu ihren Feinden, daher sind sie uns gegenüber sehr aggressiv und sie haben Spaß daran, die Mokoros umzukippen… Jetzt wurde uns auch bewusst, warum es so wichtig war, dass wir dafür unterschreiben mussten, dass uns die Gefahr dieser Tour bewusst ist.

Mokoro Tour durchs Delta: Endlich Tiere in Sicht!

Plötzlich wurden alle Fahrer ganz ruhig und setzten sich hinten auf die Boote – zwei Nilpferde waren direkt vor uns. Jetzt war absolute Ruhe angesagt, damit sie uns nicht entdecken. Hat super geklappt, wenn alle Spiegelreflexkameras dabei hatten, die bekanntlich laut klicken, wenn man Fotos macht. Aber das haben sie scheinbar nicht gehört – glücklicherweise.

Wir hatten alle einen Adrenalinspiegel bis unter die Schädeldecke, denn die Situation war wirklich nicht ungefährlich! Aber andererseits war es auch wunderschön und echt spannend, diese riesigen Tiere in freier Wildbahn zu sehen – und ein wirklich einmaliges Erlebnis!

Im Anschluss ging es zurück zum Camp und wir haben den restlichen Tag am Pool, an der Lagune oder beim Badmintonspielen verbracht. Die Guma Lodge ist wirklich super schön gelegen, die Besitzer sind sehr nett und hilfsbereit. Nachts sollte man allerdings aufpassen, wenn man auf die Toilette und somit das Zelt verlassen muss. Denn nachts kommen ab und an die Nilpferde aus dem Wasser zum Grasen – und denen möchte man natürlich ungern im Dunkeln begegnen, daher musste man vorher immer erst lauschen, ob man eins hört, bevor man das Zelt verlässt.

Die zwei Nächte im Delta waren wirklich super! Jeder, der eine Tour durch Namibia und Botswana macht, sollte auf jeden Fall einen Stopp im Okavango Delta einlegen. Und wer sich traut, sollte auch eine Mokoro Tour machen – sie lohnt sich!

Liebe Grüße
Vanessa


M E H R   Z U   A F R I K A

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