Durch die afrikanische Steppe fahren, Wildtiere hautnah erleben, unter Millionen von Sternen übernachten, am Lagerfeuer sitzen, beeindruckende Sonnenuntergänge sehen – das alles erlebt man während einer Safari. Als ich das erste Mal Fuß auf afrikanischen Boden setzte, um eine der schönsten Reisen meines Lebens zu machen, wusste ich nicht ob ich gut genug vorbereitet war. Ein paar Länder und zahlreiche ‚Game Drives‘ später habe ich definitiv ein paar Erfahrungen dazu gewonnen.
Hier sind meine besten und hilfreichsten Tipps für das erste Mal Safari:
1 | Safari muss nicht teuer sein
Eine Safari kann durchaus teuer und exklusiv sein, muss sie aber nicht. Die Zeiten, dass sich nur extrem gut verdienende Menschen eine Safari leisten können, sind glücklicherweise vorbei. Man muss nur wissen, wo man sparen kann und was es einem wert ist. Angefangen bei Flügen nach Afrika: hier lässt sich schon einiges sparen (je nach Reisezeit oder Flughafen, etc.).
Auch die Safaridestination selber könnt ihr beeinflussen. So gehören Botswana und Tansania eher zu den teuren Ländern Afrikas, wohingegen Südafrika oder Namibia günstiger sind. Wo man ebenfalls sparen kann: bei der Art des Reisens vor Ort. Wer eine 7-tägige Safari mit Guide bucht, zahlt natürlich mehr als wenn man selber mit einem Dachzelt unterwegs ist und auf Campingplätzen übernachtet. Wie ihr seht gibt es viele Einflussfaktoren, die eine Safari günstig oder teuer machen – aber ihr habt auf jeden Fall die Wahl!
2 | Safari Style (+ weniger ist mehr)
Sicherlich habt ihr schon mal die ein oder anderen Safari-Outfits gesehen und festgestellt, dass diese meistens in Erdtönen (wie beige, khaki, braun, etc) gehalten sind. Das hat einen guten Grund, denn mit diesen Farben fällt man im Busch nicht auf, irritiert keine wilden Tiere und zieht die Wärme der Sonne nicht an.
Außerdem empfehlenswert: bequeme Boots (für Walkingsafaris z.B.), einen Hut/ Cap und ein paar warme Klamotten für die kalten Morgenstunden. Außerdem: weniger ist mehr. Statt für jeden Tag ein neues Shirt einzupacken, besser zwischendurch einfach waschen. Bei den Temperaturen ist die Kleidung auch ziemlich schnell trocken.
3 | Eine gute Fotoausrüstung ist Gold wert
Eins der unverzichtbaren Dinge auf Safari ist definitiv die passende Fotoausrüstung! Nichts ist ärgerlicher als wenn ihr einen Leoparden seht, der 100 Meter weit entfernt im Baum sitzt und das Objektiv nicht nah genug herankommt. Neben einer passenden Ausrüstung ist es außerdem wichtig, die Kamera und deren Funktionen gut zu kennen. Tiere in der Wildnis zu fotografieren ist oft gar nicht so einfach – besonders, wenn diese weit weg oder in Bewegung sind. Falls ihr euch nicht sicher seid, was zu einer guten Fotoausrüstung zählt: ein Zoomobjektiv mit einer Brennweite von mindestens 300mm sollte dabei sein!
4 | Es gibt mehr als nur den Krüger Nationalpark
Nachdem ich einige Länder und Nationalparks in Afrika kennengelernt habe, kann ich sagen, dass der berühmte Krüger Nationalpark nicht zu meinen absoluten Favoriten zählt. Versteht mich nicht falsch, es ist ein wunderschöner Nationalpark mit tollen Camps und asphaltierten Straßen – aber dank seiner Bekanntheit auch gut besucht (und für mich nicht „Abenteuer“ genug). Viele (kleinere) Parks sind nicht weniger spannend oder erlebnisreich, es kennt sie nur kaum jemand. Recherchiert daher vorher, was ihr von einer Safari erwartet und bucht entsprechend eure Safaridestination.
5 | Früh aufstehen lohnt sich immer
Eine der goldenen Regeln für Safaris! Auch wenn es schwer fällt, dass der Wecker morgens um 5 Uhr klingelt, damit man pünktlich um 6 Uhr zu seinem ersten Game Drive im Auto sitzt. Aber: es lohnt sich wirklich. Viele Tiere sind in der Morgendämmerung noch aktiv, da die Temperaturen dann auch für sie noch angenehm sind – besonders Löwen sind zu der Zeit oft unterwegs. Am späten Vormittag suchen die meisten Tiere dann im kühlen Schatten Schutz vor der Hitze. Ein weiterer Vorteil, dass das frühe Aufstehen lohnt: der Sonnenaufgang in der Savanne!
6 | Nichts ist planbar
In der Wildnis ist nichts planbar. Ihr seid nicht im Zoo und quasi zu Besuch im Wildtierreich. Alle Begegnungen, die ihr haben werdet, sind also Glück. Natürlich gibt es Stellen, Orte oder Parks, wo die Wahrscheinlichkeit höher ist, Wildtiere zu sehen – eine Garantie gibt es nicht. Und die wird einem auch kein Ranger/ Guide vor Ort geben. Mit jedem Game Drive weiß man nicht, was passieren wird. Wird man Löwen bei der Jagd sehen? Oder Elefanten am Wasserloch? Wie nah wird das Zebrababy kommen? You’ll never know…
7 | Wine & Dine im Busch
Vor meiner ersten Safari war ich mir nicht sicher, wie ich mir die kulinarische Versorgung in den Buschcamps vorzustellen habe. Was soll man auch mitten im afrikanischen Busch erwarten? So ohne Strom und fließendes Wasser? Während meiner Safaris war ich schon oft ein paar Tage „offline“ unterwegs, wo es in den Buschcamps keinen dauerhaften Strom oder frische Lebensmittel gab. Umso erstaunter war ich, dass das Essen – oft tatsächlich 3-Gänge Menüs – richtig lecker war. Die Afrikaner verstehen sehr viel von Gastfreundschaft und gutem Essen.
8 | Es gibt ausreichend Freizeit
Auch wenn Safaris in erster Linie aus Game Drives (Game = Wild) bestehen, hat man noch sehr viel Freizeit. Da die besten Zeiten für einen Game Drive am frühen Morgen oder späten Nachmittag sind und die Fahrten dann stattfinden (und in der Regel 2-3 Stunden dauern), steht die restliche Zeit vom Tag zur freien Verfügung.
9 | Es übertrifft alle Erwartungen
Ihr könnt euch noch so gut vorbereiten, noch so viele Bücher und Reiseführer lesen oder sämtliche Afrikadokus gucken – nichts wird annähernd dem entsprechen, was ihr auf einer Safari dann selber erleben werdet. Seien es die Momente, wo man nachts unterm Himmel am Lagerfeuer sitzt und fasziniert die Millionen Sterne beobachtet, die Momente, wo die Elefanten ins Camp kommen und Wasser suchen oder ein Rudel Löwen beim Fressen ist… eine Safari übertrifft einfach alle Erwartungen.
10 | Die Basics
Auch wenn man eigentlich nicht viele Dinge benötigt, ein paar nützliche Sachen sind hilfreich und sollten im Koffer/ Rucksack nicht fehlen. Moskitospray, eine Stirnlampe, die richtigen Medikamente (z.B. Malarone gegen Malaria), ein Fernglas, eine externe Powerbank (im Busch gibt es oft keinen dauerhaften Strom), ein gutes Buch oder Spiel und ausreichend Speicherkarten gehören zu den wichtigsten Basics.
11 | Cash ist King
Obwohl es mittlerweile auch in Afrika auch immer gängiger wird mit Kreditkarte zu zahlen, ist es grade außerhalb der Städte oder Unterkünfte/ Camps selten möglich. Ihr werdet aber Geld brauchen, z.B. für Getränke, Ausflüge, Trinkgeld, etc. Und wenn ich eins in Afrika gelernt habe, dann ist es, immer genug Bargeld dabei zu haben.
12 | Safari ist ansteckend
Safari macht süchtig. Es gibt für mich nichts faszinierenderes als Löwen, Elefanten, Giraffen, Zebras, Büffeln und sämtlichen anderen Wildtieren so nah zu sein und sie in ihrer natürlich Umgebung zu beobachten. Dieses wunderschöne Erlebnis prägt einen auf eine Art, die man kaum beschreiben kann. Vielleicht ist es die Ehrfurcht, die einen überkommt, weil man selber nur Gast bei den Tieren ist? Oder dass man der Natur und Wildnis so nah ist und alles andere unwichtig wird? Was auch immer es ist – wer jemals eine Safari gemacht hat, wird verstehen, was ich meine.
There is something about safari life that makes you forget all your sorrows and feel as if you had drunk half a bottle of champagne — bubbling over with heartfelt gratitude for being alive.
Karen Blixen
2 Comments
Hi Anna, ich finde deinen Reisebericht von Tansania super interessant. Wie habt ihr denn eure Reiseroute geplant/ gebucht? Gibt es dazu noch irgendwelche Insider Tips?
Hi Danny, Dankeschön das freut mich.
Tansania habe ich über einen Reiseveranstalter gebucht (erlebe-tansania.de). Lag auch daran, dass ich vorher noch nie in Afrika war und nicht wusste, was mich erwartet :)
Schau mal auf dem Blog unter Tansania, da findest du alle Berichte.
Insider Tipps habe ich grade so nicht, meine Erfahrungen zu Tansania findest du im Artikel. :)
Liebe Grüße aus Nepal, Anna