Norwegen: Das Land der Fjorde! Und einer, der über allen steht, ist der Geirangerfjord in der Provinz Møre og Romsdal. Mit seinen schneebedeckten Berggipfeln, den zahlreichen Wasserfällen und der atemberaubenden Größe (und Tiefe) ist der Geirangerfjord auch zu recht UNESCO Weltkulturerbe. Die Landschaft macht diesen Fjord zu einem der schönsten und sehenswertesten Orte der Welt.
Grund genug den Geirangerfjord selber zu entdecken – erstaunlicherweise kann man das auf verschiedensten Wegen. Ich habe in diesem Jahr das Auto gewählt, um dieses Naturwunder, den gleichnamigen Ort Geiranger und die Umgebung zu erkunden.
1 Tag am Geirangerfjord & Umgebung
Unser Roadtrip zum Geirangerfjord beginnt in Ålesund. Die wunderschöne Stadt liegt in der Provinz Møre og Romsdal und genau hier befinden sich auch (unter anderem) die schönste Fjorde Norwegens. Klar, dass die möglichen Tagesausflüge und Routen direkt geprüft wurden. Und die Strecke von Ålesund zum Geirangerfjord beträgt etwa 120 km, als Rundreise über Sæbø sind es etwa 5 Fahrstunden. Ein idealer Roadtrip für einen Tag!
Machen wir uns nichts vor, wir sind in Norwegen, eins der schönsten Länder weltweit und das bedeutet für leidenschaftliche (Hobby-)Fotografen unzählige Fotomotive! Und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass man wirklich hinter jedem Tunnel, jeder Kurve oder jedem Berg neue, wunderschöne Motive und Landschaften sieht. Daher starten mein Freund und ich unseren Ausflug zum Geirangerfjord auch sehr früh, denn zur reinen Fahrzeit rechnen wir noch Fotostopps und Pausen mit ein.
Von Ålesund aus führt uns die Route zunächst in östliche Richtung nach Sjøholt und dann weiter südlich zu unserem ersten Fährstopp nach Linge Ferjekai. Dort setzen wir mit der Fähre rüber nach Eidsdal. Der Weg führt immer wieder durch Tunnel, über Gebirge und vorbei an idyllischen, kleinen Orten und Seen. Es ist wirklich wunderschön! Nach weiteren Kilometern durch diese malerische Landschaft erreichen wir den ersten Aussichtspunkt am Geirangerfjord: Ørnesvingen! Wir parken unser Auto, gehen zum Aussichtspunkt und stehen erst einmal schweigend nebeneinander. Unter uns tiefblaues Wasser, steile Bergwände, Wasserfälle und die Gipfel mit Schnee bedeckt, darüber scheint am helllichten Tag der Mond. Die Landschaft hier ist nicht von dieser Welt.
Nach diesem ersten, beeindruckenden Aussichtspunkt setzen wir unseren Roadtrip fort. Vom Ørnesvingen-Aussichtspunkt schließt sich die „Eagle Road“ (oder auch Adlerkehre) an, eine Serpentinenstraße, die hinunter zum Fjord und nach Geiranger führt.
Geiranger entdecken
Der kleine Ort liegt am Ende des berühmten Fjords und bietet trotz seiner Größe doch recht viel. Es gibt hier eine Tankstelle, einige Restaurants, Hotels und Campingplätze. Auch Anbieter für Touren und Aktivitäten in die Umgebung findet ihr hier. Geiranger ist jedoch ein recht touristischer Ort, da er von zahlreichen Kreuzfahrtschiffen angefahren wird und somit besonders in den Sommermonaten gut besucht. Bei meinem Trip im Oktober haben wir aber kein einziges Schiff im Fjord gesehen und auch in Geiranger waren kaum bis keine andere Touristen unterwegs. Wer also keine Lust auf Kreuzfahrttouristen hat, dem empfehle ich (wie so oft) die Reisezeit außerhalb der Hochsaison.
Dalsnibba und der Schnee
Nachdem wir Geiranger durchquert haben, fahren wir die Serpentinen wieder hinauf, unser nächstes Ziel ist ein weiterer Aussichtspunkt auf Geiranger und den Fjord: Dalsnibba. Nach ein paar Kilometer erreichen wir jedoch zunächst das Hotel Utsikten. Dieses legendäre Hotel liegt oberhalb von Geiranger und auch wenn man sich dort kein Zimmer bucht (was aber sicher keine schlechte Idee ist!), kann man dort parken und sich die Aussicht auf den Fjord angucken.
Nach kurzer Zeit liegt abseits der Straße bereits der erste Schnee und je weiter wir den Berg hinauf fahren, desto kälter, nebeliger und auch verschneiter wird es. Als wir die Zufahrtsstraße zum Dalsnibba-Aussichtspunkt erreichen, müssen wir leider feststellen, dass uns diese Aussicht verwehrt bleibt – aufgrund von Schneefall gesperrt. Ende Oktober muss man wohl damit rechnen, dass nicht mehr alle Straßen oben in den Bergen befahrbar sind. Und obwohl wir den Geirangerfjord nicht von dort sehen, ist die Landschaft auch hier wunderschön.
Unser Roadtrip führt uns dann zunächst weiter südlich bis wir auf die R15 abbiegen, die uns dann Richtung Ålesund zurückführt. Da wir jedoch noch ein wenig Zeit haben, beschließen wir, einen Abstecher nach Sæbø zu machen. Dieser kleine Ort liegt nicht direkt auf der Route zurück nach Ålesund, aber hier hat man noch einmal einen atemberaubenden Blick auf die Die Sunnmøre-Alpen und den Hjørundfjord.
Rund um den Geirangerfjord: Sæbø und der Hjørundfjord
Hier in diesem kleinen Ort ist das wohl schönste Foto meiner Reise nach Norwegen entstanden, in Sæbø! Der Ort am Hjørundfjord im Bondalental ist wirklich nicht groß, aber dafür unglaublich fotogen. Hier lohnt sich ein Abstecher auf jeden Fall und wer etwas mehr Zeit hat, der kann von hier sogar mit der Fähre weiterfahren oder wandern gehen.
Wir lassen Sæbø hinter uns und machen uns via E39 auf die letzte Etappe zurück nach Ålesund. Dazu müssen wir noch einmal mit der Fähre (Festøya ferjekai) übersetzen bevor wir über Eidsnes die schönste Stadt Norwegens erreichen.
Für uns war dieser Tages-Roadtrip der perfekte Ausflug zum Geirangerfjord und in die wunderschöne, norwegische Natur!
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